Samstag, 5. Januar 2013

Tag 19 & 20

Tag 19 - Ausflug zu den Backwaters 1

Gen Süden

Um halb 8 am Morgen ging es heute los. Wir frühstückten wieder einmal richtig europäisch. Es gab Toast und Omeletten. Um 9 Uhr sollte eigentlich unser Taxifahrer kommen, doch aus irgend einem Grund war dieser nicht einsatzbereit und wir bekamen einen Ersatzfahrer, der erst um halb 10 kam. Dann ging es los in Richtung Süden. Inder Hafenstadt gingen wir ins - nicht besonders offiziell erscheinende - Tourismusbüro um zu bezahlen. Der Taxifahrer fuhr uns darauf zum Hafen wo wir ein Hausboot bezogen. Wir kamen zu unserem Führer, dessen Englisch nicht besonders gut und dessen Handgelenk eingebunden war. Seine Hand war geschwollen. Später erklärte er uns - falls ich es richtig verstanden habe - dass er sie zwischen zwei Booten die aneinandergestossen sind, gequetscht hatte. Als Willkommensdrink bekamen wir Kokosnüsse mit Röhrchen, der Saft schmeckte sehr gut und erfrischend.

Unser Boot!

Wir wassern...

Zu Beginn erschien uns das Boot eigentlich recht angenehm und gemütlich. Es hatte zwei Schlafzimmer ein Ess-Deck und einen ersten Stock mit Sesseln. Das Boot gehörte ganz uns. Wir machten es uns im ersten Stock bequem, während sich das Boot in Bewegung setzte. Zwischen vielen anderen, ähnlichen Booten ging es los.

Diese Schiffsausflüge sind eine typische Touristenattraktion, deshalb die vielen Schiffe.
Wir fuhren durch das ziemlich dreckige Wasser an palmenbesäumten Ufern vorbei und sahen dort Einheimische ihren Tätigkeiten nachgehen.
Es hatte viele kleine Inselchen, manche hatten eine Breite von wenigen Metern, waren aber sehr lang. Darauf standen dann die Häusschen.

Eine Mini-Insel.

Eine besonders schmale Insel.

Die Reisfelder grenzten direkt ans Wasser.

Missverständnisse

Gegen Mittag legten wir neben anderen Booten an und wurden aufgefordert auszusteigen. Unser Führer zeigte uns eine Kühltruhe voller Riesencrevetten und daneben eine Truhe mit noch lebenden Krebsen, deren Scheren an den Körper gebunden waren. Wir dachten das wäre unser Mittagessen und dass wir es bezahlen sollten, obwohl wir eigentlich "All Inclusive" gebucht hatten, also fragten wir. Unser Guide versuchte erst gar nicht uns zu erklären was hier vor sich ging, da sein Englisch dazu nicht ausreichte. Der Verkäufer neben den Kühltruhen hatte ein einigermassen verständliches Englisch und erklärte das diese nicht inbegriffen seien, aber wir trotzdem ein Mittagessen bekämen. Es folgten einige Telefonate mit Yoshi, der uns das ganze organisiert hatte. Das Missverständnis klärte sich endlich und wir bekamen unser Mittagessen.

Fisch auf dem Schiff

Es gab Fisch, Reis, Ladys Fingers und eine Sauce. Es schmeckte eigentlich recht gut, wenn es auch recht scharf war. Unser Führer betonte jedoch mehrmals es sei "not spicy". Für indische Verhältnisse war es das wohl auch nicht, aber auf unsere ungewohnten schweizer Zungen brannte es doch noch recht. Bald setzte sich das Boot wieder in Bewegung. Die Landschaft zog weiter an uns vorbei und wir sahen weite Reisfelder.

Tea Time und Sonnenuntergang

Wir liessen uns Früchte aufschneiden, aber diese waren leider nicht besonders gut, da sie entweder vergammelt oder unreif waren.
Um 4 gab es dann Chai und frittierte Zwiebelküchlein, beides schmeckte ausgezeichnet. Kurz darauf legten wir wieder an und uns wurde mitgeteilt, dass bald ein kleineres Boot kommen würde um uns abzuholen. Wir stiegen vom grossen Boot aus und sahen uns die Umgebung an. Gleich neben dem Anlegeplatz war eine Müllhaufen und zwei Inder fischten mit einfachstem Equipment bei unserem Boot.
Endlich kam das kleinere Boot und wir bestiegen es. Es schaukelte ziemlich heftig. Der Fahrer tuckerte um eine kleine Insel und wir konnten uns den tiefroten Sonnenuntergang ansehen.


Diesen Sonnenuntergang sahen wir vom Wasser aus.

Zugvögelformationen.

Insekten und Arachnoide nicht zu knapp

Danach wurde es ziemlich schnell kühler und dunkler und wir kehrten zurück zum Hauptboot. Ich ging in mein spärlich beleuchtets Zimmer und sah plötzlich etwas auf dem Boden herumhuschen. Bei genauerer Betrachtung stellte es sich als Kakerlak heraus, und es war nicht die Einzige. Die braunen, daumengrossen Insekten huschten immer wieder über den Boden oder die Wände. Kurz darauf gesellte sich noch eine Spinne dazu. Es war ein nicht kleines Modell, wie wir es schon vorher gesehen hatten. Zum Abendessen gab es Poulet, Chapatis und Reis und immer wieder musste ich an die Kakerlaken denken, was den Appetit nicht wirklich steigerte. Trotzdem war das Essen akzeptabel.
Als wir bereits fertig waren, kam unser bestelltes Bier an. Der Bootsfahrer hatte es für uns in einer lokalen Bar geholt. Wir tranken das warme Gebräu fertig und begaben uns in unsere Zimmer.
Als es im Boot langsam ruhiger wurde gesellten sich zu den kleinen Krabbeltieren noch Geräusche im Gebälk des Bootes. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um Ratten oder dergleichen.
Im Zimmer war es sehr heiss. Die Klimaanlage war auf 17°C eingestellt und konnte wegen fehlender Fernbedienung nicht geändert werden. Deshalb liessen wir sie nur bis zum vorm Einschlafen laufen, da 17°C schlichtwegs zu kühl gewesen wären. Das, und meine Horrorvisionen von kleinen Krabbeltieren liessen leider keinen besonders ruhigen Schlaf zu.
Achtung Bilder...
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Tiere mit Ipod als Grössenvergleich.



Tag 20 - Ausflug zu den Backwaters 2

Ausgecheckt und ab zu Subha

Morgens wurde ich um halb 6 von den Indern geweckt, die auf dem Boot herumliefen und laut miteinander sprachen. Um etwa 7 Uhr standen wir dann alle auf und gingen an den Esstisch. Es gab ein klassisches Kerala-Frühstück: Appam mit Kichererbsensauce.
Noch während wir am Essen waren legte das Boot ab, drehte eine Kurve um eine Insel und nahm Kurs in Richtung Hafen an.
Wir verabschiedeten uns, gingen ans Ufer zum Taxi und gaben dem Fahrer die Anweisung nach Cochin zu fahren, wo wir zu Subha, unserer Nachbarin in Cherai Beach, essen gehen würden.
Der Fahrer suchte zwar ein wenig herum, fand es aber schliesslich doch. Er blieb vorerst unten im Auto, während wir mit dem Lift in den achten und obersten Stock zu Subha fuhren.
Sie begrüsste uns herzlich und machte uns Zitronenwasser. Es schmeckte ausgezeichnet. Während sie sich in der Küche zu schaffen machte, sahen wir uns von ihrem Balkon aus die Stadt an. Es war sehr dunstig, dennoch sah man einiges.



Dunstige Aussicht.

Das Essen

In erstaunlich kurzer Zeit hatte Subha ein vielfältiges Menü hingezaubert: Es gab: Poulet, Reis, eine Art Gurke, Rindfleisch, Bohnen mit Kürbis und eine Joghurt-Früchtesauce. Jedes einzelne dieser Gerichte schmeckte ausgezeichnet. So gut hatte ich bis jetzt noch nie indisch gegessen!
Der Taxifahrer ass auch mit. Er war aber unfreundlich und unanständig zu Subha. Er machte noch Probleme, da er einen anderen Kunden hatte, aber Subha erklärte ihm auf Indisch, dass das sein Problem sei und wir erst bezahlen würden, wenn wir auch am Ziel sind.
Wir plauderten noch ein wenig und Subha bot uns an, einmal in Cochin mit uns Einkaufen zu gehen und uns die Stadt zu zeigen.
Unsere Mutter lud Subha ein auch einmal bei uns in Basel auf Besuch zu kommen und zu essen. Im April würde sie in der Schweiz Bekannte und Verwandte besuchen kommen, auch in Basel.
Wichtige Besorgungen
Wir erklärten unserem Fahrer das wir noch gerne Bier kaufen würden. Er fuhr uns zu einer offiziellen Abgabestelle. In Indien ist der Alkoholverkauf stattlich kontrolliert und es darf nur eine gewisse Menge pro Person gekauft werden. Für das Bier galt das aber nicht und wir konnten ohne Probleme einkaufen.

Viel Hochprozentiges...

Kaunede Inder

Wir wurden zurück nach Hause gefahren. Vor unserem Haus sahen wir die Ziege des Watchman, wie sie sich in eine unangenehme Lage gebracht hatte. Sie hatte ihr Leine um eine Pflanze gewickelt und strangulierte sich daran. Ich sah es und befreite das Tier, während ich von gelben Ameisen gebissen wurde die an der Pflanze entlang krabbelten. Dann gingen ans Meer. Wir badeten eine Weile und bauten sandburgenähnliche Objekte. Während wir im Meer waren, kamen zwei Inder vorbei, die unsere Sandskulptur sahen und uns freundlich zunickten. Ich nickte zurück und badete weiter. Sie bauten auch etwas auf den Strand und es packte uns die Neugier und wir gingen kucken, was sie das taten. Sie waren daran ein Gesicht im Sand zu formen. Wir kamen ins Gespräch und ich unterstützte sie beim Bau ihres Gesichtes. Nach einer Weile hatte ich keine Lust mehr, denn ich konnte das Englisch beim besten Willen nicht verstehen. Also verabschiedete ich mich und wir gingen zurück zum Haus. Meine Mutter merkte an, dass der Eine von ihnen wohl Betelnüsse gekaut hatte. Von Anfang an war mir aufgefallen, das er einen sehr roten Mund hatte und dauernd rot in den Sand spuckte. Dieses Rot kommt vom Kauen dieser Nüsse. Sie haben eine berauschende Wirkung und gelten als Droge. Ihre Wirkung soll der von Alkohol ähnlich sein.

Abendessen

Zuhause trafen wir Gabi und Beat und wir berichteten von unseren Boot-Erlebnissen. Sie sagten sie würden mit Yoshi und dem Besitzer des Bootes sprechen und ihm klarmachen, das dass Preis-Leistungs-Verhältnis einfach nicht gestummen hat.
Dann gab es Abendessen: Reis, Crevettensauce, Salat, Auberginen und Früchte. Es schmeckte zwar gut, kommt aber nicht an Subhas Küche heran.
Wir waren alle froh, wieder unsere gewohnten Betten zu haben, ganz ohne Getier.

Tag 18

Ein ganz normaler Morgen

Heute gab es zum Frühstück Appam, was so viel wie "Brot" bedeutet. Dazu gab es
eine Kichererbsensauce und Früchte. Nachdem Laura abgewaschen hatte, gingen wir an den Strand. Das Meer war so glatt wie schon lange nicht mehr. Wir badeten eine Weile, bis wir hungrig waren. Dann kehrten wir wieder zurück und assen zu Mittag.

Über Umwege nach Paravoor

Wir ruhten uns aus und um halb 3 kam schon unser Taxi an. Er ist der Bruder unseres Watchmans. Diesen, eine Kiste Mango und einen Plastiksack voller Fische lud er in den Kofferraum des Autorikschas. Eigentlich wollten wir nach Paravoor, aber unser Fahrer machte einen Umweg um die Kiste Mangos abzuliefern. Dann brachte er seinen Brüder zu einer Garage, wo dieser eine Schaufel reparieren liess. Die Fische brachte er zu sich nach Hause, das zu unserem Erstaunen recht ansehnlich war.
Endlich kamen wir nach Paravoor. Wir gingen in unser Lieblingsstoffgeschäft und deckten uns mit Stoff ein. Es war ziemlich anstrengend, da das gesamte Personal um uns versammelt war und dieses nicht recht Englisch sprechen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir unsere Auswahl dann getroffen und gingen auf die andere Strassenseite zum Schneidergeschäft, wo wir unsere Kleidung abholten. Wir gaben unseren frisch gekauften Stoff ab, um ihn zu Bettlaken nähen zu lassen.
Wir gingen zurück zum Taxifahrer der gewartet hatte, und fuhren - diemal ohne Umwege - zurück nach Hause.

Vielseitiges Abendessen

Wir gingen noch ins Meer bis die Sonne untergegangen war. Diesmal hatte es etwa höhere Wellen und war windig.
Als es schon am dunkeln war kehrten wir zurück und warteten aufs Abendessen.
Yoshi hatte den ganzen Tag für dieses Abendessen vorbereitet. Subha war auch noch zu Besuch gekommen und ass mit uns. Es gab Reis mit Poulet, Riesencrevetten, Crevettencurry, frittierte getrocknete Crevetten, Gemüsecurry, Ladys Fingers, kleine frittierte Fischchen, Thunfisch und Früchte. Ein sehr vielfältiges und leckeres Abendessen.
Morgen heisst es wieder früh aufstehen, denn wir werden einen Ausflug auf einem Boot in die Backwaters einige Autostunden südlich von hier machen.

Dienstag, 1. Januar 2013

Tag 16

Ausflug nach Ernakulam

Heute Morgen sind wir um 8 Uhr aufgestanden. Zum Frühstück gab es Puttu mit einer Linsensauce und Früchten. Nach dem Frühstück kam Yoshi vom Fischmarkt zurück und hatte 2 noch lebende Fische im Gepäck. Er erzählte uns, dass diese sehr hartnäckig wären und nach mehreren Stunden ohne Wasser immer noch leben. Er machte den noch zappelnden Tieren mit einem Holzstock den Garaus. Wir werden sie Morgen Abend verspeisen...
Yoshi beim Fischtöten.
Um 9 fuhren wir mit Beat los in Richtung Ernakulam. Diese Stadt liegt auf dem Festland und geht in die Stadt Cochin über, in der wir bereits bei einem vorherigen Ausflug gewesen sind. Wir besuchten eine Ladenkette, die handgemachte indische Produkte verkauft, vorallem Möbel, Kleider und Schmuck. Wir deckten uns in dem Geschäft mit allerlei Krimskrams ein. Auf der anderen Strassenseite war der "Cochin Shipyard" wo ein grosses Schiff stand.
Schiff im Cochin Shipyard.
Dieses Schiff sahen wir von einer Brücke aus im Hafen stehen.
Danach wollten wir zu einem Geschäft fahren, das westliche Nahrungsmittel anbietet, doch hatten Probleme es zu finden. Nach einiger Fragerei und Telefoniererei seitens Beat fanden wir den Weg dann schliesslich. Dort assen wir eine Glacé und Beat kaufte Nahrungsmittel ein.

Dal Roti - Linsenfladen

Die nächste Station war das uns schon bekannte Restaurant "Dal Roti", wie schon in einem früheren Post erwähnt bedeutet das soviel wie "Linsenfladen". Ich ass eine "Double Kati Chicken Roll", die gigantisch war. Zu meinem eigenen Erstaunen war ich aber in der Lage die ganze Rolle zu verspeisen.

Wer hat den Grössten?
 Danach begaben wir uns zum Hafen der Cochin-Halbinsel und nahmen dort die Fähre nach Vypin. Wegen Platzmangel sass ich im Kofferraum und schwitzte wie ein Schwein.


Eine indische Militärbasis.
Wir setzten über nach Vypin und fuhren dort los in Richtung unserer Unterkunft. Beat machte noch einige Besorgungen, kaufte Früchte ein etc.

Elefantenparade

Bereits auf der Heimfahrt sahen wir auf einer Brücke weit entfernt Elefanten marschieren, die abends in Cherai auftreten würden.
Als wir Zuhause angekommen waren, gingen wir noch rasch ans Meer um uns abzukühlen. Danach ging es im prall gefüllten Wagen - 10 Personen, davon 4 im Kofferraum - mit den anderen Gästen ab nach Cherai Beach zur Elefantenparade.
Gerade rechtzeitig waren wir angekommen, als die Elefanten um die Ecke bogen und reich geschmückt mit Musik unterstützt in Richtung Cherai Beach gingen. Der Tross zog an uns vorbei und wir gingen ihm hinterher. Die Elefanten stellten sich auf einem Platz auf und bildeten eine Reihe. Sie bekamen Palmblätter zu essen und es zu den Trommlern kamen Bläser, die auf langen, dünnen und gekrümmten Hörnern musizierten. Es war sehr laut und tönte in unseren Ohren recht schräg. Die Reiter der Elefanten, je Elefant 4 Personen gaben noch eine interessante Performance mit Wedeln und Schirmchen.




Und das ist nur ein Teil des Kofferraums...
Es passierte nichts weiter und uns taten langsam die Ohren weh. Deshalb gingen wir dann zurück um zu Abend zu essen. Es war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung so viele dieser grossen Tiere auf einem Haufen zu sehen.
Bei der Rückkehr waren wir aus logistischen Gründen nun sogar 12 Personen im Wagen, davon allerdings 3 Kleinkinder. Allein schon im Kofferraum war die Anzahl zulässiger Personen überschritten. Wir fuhren an einer Polizeikontrolle vorbei, doch diese scherten sich nicht darum. In Indien sind solche Überladungen allerdings an der Tagesordnung.

Silvester!

Zum Abendessen gab es Reis mit Ratatouille, Tofuburger, gegrilltes Poulet und Maiskolben. Ich konnte leider nicht so viel essen, da ich immer noch von meiner XXL-Rolle den Bauch voll hatte.
Wir spielten ein wenig Quartett, und Laura und unsere Mutter legten sich hin um dann um Mitternacht fit zu sein. Es regnete kurz grosse Tropfen vom Himmel, während aus Cherai Beach Fetzen von Musik herüberwehten. Während der ganzen Nacht gab es Feuerwerk und Partylärm...

Montag, 31. Dezember 2012

Tag 15

Gewitternacht

Heute Nacht gab es ein Gewitter. Dicke Tropfen prasselten auf die Palmblätter, wie das wohl nur hier möglich ist. Die anderen Familienmitglieder berichteten es hätte gedonnert wie sie es noch nie gehört hatten. Doch ich bin davon offensichtlich nicht geweckt worden.
Zum Frühstück gab es unseren Zopf und Brot mit Peanut Butter. Es war ein gutes Sonntagsfrühstück und unser Zopf war ein bisschen schwer, aber ansonsten ganz in Ordnung. Vom Safran war - wie erwartet - nichts zu schmecken.
Danach gingen wir ans Meer, der Strand war relativ menschenleer. Wir badeten eine Weile und konnten in der Ferne noch einige Delfine erkennen.

Motorrad fahren

Danach gingen wir wieder zurück und einverleibten uns das Mittagessen. Wir entschieden uns ein wenig auf Beats Roller auf der sehr ruhigen "Beach Road" herumzudüsen. Zuerst sass ich bei meiner Mutter hinten drauf. Sie ist früher oft Motorrad gefahren und anscheinend hat sie es immer noch im Griff. Ausser als sie über einen Speedbreaker (das sind Hügelchen in der Strasse, die den Verkehr beruhigen sollen), fuhr und uns fast vom Gefährt warf. Auch meine Schwestern durften mitfahren. Fiona konnte sogar ganz alleine fahren. Ich konnte einmal alleine eine Runde drehen. Einmal war ich versehentlich in den Rechtsverkehr übergegangen und mir kam eine Gruppe indischer Motorradfahrer entgegen, die mir zuriefen. Wahrscheinlich fanden sie es amüsant...

Indien ist wahrscheinlich nicht der beste Ort um zum ersten mal Motorrad zu fahren...

Strand

Nach diesem Ereignis gingen wir nochmals an den Strand, wo mittlerweile grössere Wellen anzutreffen waren. Es hatte auch mehr Inder die den Strand entlang gingen. Eine recht grosse Gruppe Inder bestaunten das hellweisse Baby der anderen Gastfamilie. Dieses war recht amüsiert und winkte den Indern zu. Die etwas ältere, aber immer noch im Kleinkinderalter steckende Tochter fand es weniger toll und warf mit Sand um sich. Die Inder scherte das nicht gross. Sie haben eine völlig andere Vorstellung vom Umgang mit Kindern und sind es nicht gewohnt, dass Kinder auch einmal "Nein" sagen.

Strandspiele...

"Squid"

Als die Sonne schon am untergehen war, gingen wir zurück, duschten und machten uns fürs Abendessen bereit. Es gab gefüllten Tintenfisch mit Teigwaren und den üblichen Früchten: Ananas, Papaya und Bananen. Ich fand den Tintenfisch ausgezeichnet, auch wenn er einen etwas eigenen Geschmack hat. Zum Glück musste ich den Abwasch nicht machen und muss ihn nun während der ganzen Indienreise nicht mehr machen. So bestimmen es die familieninternen Abwaschregeln.
Fiona und unsere Mutter gingen noch an eine Tanzveranstaltung in Cherai. Laura und ich verzichteten darauf. Nach ihrer Rückkehr waren sie allerdings nicht besonders begeistert.
Morgen werden wir nach Ernakulam gehen um dort ein gigantisches Kaufhaus anzusehen. Es soll dort auch westliches Essen geben, Hamburger, Pizza etc.
Ich bin auf jeden Fall gespannt.

Sonntag, 30. Dezember 2012

Tag 14

Früh aufstehen? Nein, danke..

Heute Morgen sind unsere Mutter und Fiona bereits um 7 aufgestanden um schwimmen zu gehen. Es soll zwar erfrischend gewesen sein, doch ich bevorzuge immer noch auszuschlafen.
Zum Frühstück gab es Idliapam, ein Reis-Kokosnuss-Gericht. Dazu gab es eine Sauce, die eine exotische Gurkenart enthielt. Wie immer gab es dazu Früchte. Ich hatte die Ehre mich um den Abwasch zu kümmern. Danach gingen wir ans Meer und badeten eine Runde.

Safranzopfversuche

Als wir zurück gingen waren die anderen Gäste schon am Mittagessen. Wir setzen uns dazu und assen den Salat. Ich machte den Abwasch und danach begannen wir einen Zopf zu machen. Der Plan war, das wir daran unseren gekauften Safran ausprobierten, doch anscheinend hatten wir etwas falsch gemacht, als wir den Safran einfach in den Teig eingekneteten. Das war das kleinere Problem, denn der Zopf wollte einfach nicht aufgehen.


Safran. (Die Dose klebt am Finger)

Hier ist noch alles in Ordnung...
Nach dem Backen sah er ziemlich eingefallen aus. Morgen werden wir dann sehen wie er schmeckt...
Danach ging es nochmals ab ans Meer, wo wir kurz ein paar Delfine auf - und wieder abtauchen sahen. Es war ziemlich bewölkt und deshalb nicht besonders warm, also gingen wir wieder zurück.

Gäste zum Abendessen

Beim Abendessen hatten wir Gäste. Die Nachbaren, ein britisches Paar und ihre kleine Tochter waren eingeladen. Ihr britisches Englisch war Balsam für meine Ohren, die in den letzten Wochen nur schwer verständliches, indisches Englisch abbekamen.
Der britische Familienvater berichtete uns, das die Wellen eigentlich recht klein seien für die Jahreszeit. Von mir aus könnten sie gern etwas grösser sein...
Zum Abendessen gab es Rösti und Crevettensauce, dazu Bananenblütensalat und indische Chips. Ich machte den Abwasch, der von einer Runde Glacé unterbrochen wurde. Es war angenehm kühlend.
Ich machte den Abwasch und danach holte der Familienvater der anderen Gastfamilie einen Whisky heraus und ich probierte davon. Es schmeckte sehr rauchig. Etwas wie die Abfallfeuer, die die Inder machen.
Danach spielten wir unter Geschwistern noch ein Quartett, bis wir so müde waren, dass wir uns in unser Häusschen verabschiedeten.

Samstag, 29. Dezember 2012

Tag 13

Idli zum Frühstück

Heute Morgen sind wir gefühlsmässig früher aufgestanden. Es gab Idli - das sind eine Reisfladen - mit einer scharfen Sauce. Dazu die üblichen Früchte. Danach gingen wir nach Paravoor um uns nochmals Kleider anfertigen zu lassen. Zuerst machten wir einen Zwischenhalt in Cherai um einen Massage-Termin für unsere Mutter zu machen.
In Paravoor kauften wir Stoff in dem selben Laden in dem wir schon früher eingekauft hatten. Ich kaufte mir gelb-braun karierten Leinenstoff um mir dazu eine bequeme Hose anfertigen zu lassen, wie Yoshi sie immer trägt. In der Schneiderei gegenüber, wo wir schon fast Stammkunden sind, liessen wir Mass nehmen. Die Schneiderei war ein wenig verunsichert als sie von mir Mass nehmen sollte, denn in der indischen Gesellschaft ist es unüblich das sich Frauen und Männer in der Öffentlichkeit berühren.

Strassenüberquerungen in Indien sind nicht ungefährlich.
Danach tätigten wir noch die ein oder andere Besorgung in Paravoor. Beat kaufte für 10 Rupien Knoblauch. Das sind umgerechnet etwas weniger als 2 Rappen, und es war nicht wenig Knoblauch.

Ins Meer

Nach unserer Rückkehr nach Hause war es noch nicht einmal Mittag und wir gingen ans Meer, wo wir erstaunlicherweise keinen einzigen Menschen in unser unmittelbaren Umgebung sahen. Denn normalerweise kommen immer wieder Inder vorbei, die ganz unauffällig dastehen oder sitzen und einen beobachten. Das war dann auch der Fall, nachdem wir zu Mittag gegessen hatten und nochmals an Meer gingen. Wir sind für indische Menschen anscheinend eine grosse Attraktion.

Riesencrevetten und Reis

Zum Abendessen gab es von Yoshi zubereitet Riesencrevetten, roter Reis und eine gelbe Sauce. Es gab noch Tofubällchen und die üblichen Früchte dazu. Ich hatte aus irgend einem Grund nicht so grossen Appetit, aber trotzdem liess ich es mir schmecken und war sehr erfreut als ich erfuhr, dass ich heute Abend nicht den Abwasch machen musste.

Freitag, 28. Dezember 2012

Tag 12

Pfiffiges Aufwachen

Heute Morgen wurde ich von einem Pfeifen geweckt, das mich beinahe in den Wahnsinn trieb. Ich dachte es sei ein anderer Hotelgast der vor unserer Tür immer und immer wieder die selbe Melodie pfiff. Später stellte sich dann heraus, dass es ein Vogel gewesen war, der aber sehr menschenähnlich gepfiffen hat.

Exotische Blumen...
...bei unserem Hotel.
Um etwa 9 Uhr assen wir Frühstück im Restaurant des Hotels. Es gab Reisomeletten mit Kicherebsensauce und dazu einen Fruchtsaft. Darauf checkten wir aus verabschiedeten uns von dem freundlichen Personal.

Heimfahrt mit Unterbrüchen

Wir fuhren mit unserem Taxifahrer - der in seinem Auto übernachtet hatte - zurück. Wir fuhren zuerst zu einem 'Spice Garden', ein Gewürzgarten, wo man die Pflanzen anschauen und danach in verarbeiteter Form kaufen konnte. Ein indischer Führer erzählte uns in schwer verständlichem Englisch etwas über die Pflanzen.

Rechts im Bild ist Papyrus zu sehen. Und in der Mitte eine Riesen-Bananen-Pflanze.
Lotusblüte.
Diese Pflanze hat laut Führer eine Viagra-ähnliche Wirkung...
Nach der Tour durch den Garten kauften wir im Shop noch einige Gewürze und Seifen, die nach Gewürzen rochen.
Wir gingen zurück zu unserem Taxi und fuhren weiter zu dem Elefantenpark, wo wir bereits gestern gewesen waren. Vor uns hatte es eine grosse Gruppe indischer Touristen und wir mussten eine ganze Weile anstehen. Danach durften wir aber eine grössere Elefantentour machen und bekamen von den Mahuts noch einige Pflanzen gezeigt, die wir schon vorher im Gewürzgarten gesehen hatten.
Als wir wieder am Ausganspunkt ankamen sahen wir einige Elefanten, die grosse Palmblätter frassen. Sofort gingen unsere Reittiere, in Anbetracht ihres Futters, schneller.


Palmblätter fressender Elefant.
Wir fuhren über holprige, enge Strassen zurück ans Meer zu unserem Häusschen. Auch wie schon gestern sahen wir am Strassenrand Äffchen herumturnen.
Je näher wir dem dicht besiedelten Gebiet kamen, desto mehr Verkehr hatte es. Nicht nur einmal standen wir im Stau. In der Stadt Perumbavoor - nicht zu verwechseln mit Paravoor - assen wir Reis zu Mittag. Auch unser Fahrer gönnte sich eine Mahlzeit. Es ging weiter durch indischen Verkehr, bis wir schliesslich am Meer, bei unserer Unterkunft, ankamen.

Ab ans Meer

Erst einmal gingen wir ans Meer baden. Es regnete leicht. Bald gingen wir aber zurück um zu duschen und zu Abend zu essen. Es gab Fische in Bananenblättern auf dem Grill. Dazu Kartoffeln, rote Bohnensauce, Bambussamen, Salat und Früchte. Das Mahl schmeckte fabelhaft. Leider musste ich den Abwasch machen. Danach war ich so erledigt, dass ich sogleich ins Bett ging.